Die Ortsteile der Gemeinde Struppen
Ebenheit, Naundorf, Strand, Struppen, Struppen-Siedlung, Thürmsdorf und Weißig
Im Elbbogen zwischen Pirna und Königstein
Ebenheit, Naundorf, Strand, Struppen, Struppen-Siedlung, Thürmsdorf und Weißig
Ebenheit liegt auf der Hochfläche am linken Elbufer und wurde nach seiner Lage auf der Struppener Ebenheit benannt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Ebenheit ist im Jahr 1551 zu verzeichnen.
In Ebenheit gab es drei Vorwerke, darunter Kyaus Vorwerk und das 1698 als "Himmelreich" bezeichnete. Die Schule von Ebenheit wurde 1837 erbaut, sie wurde im Zuge des Aufbaus von Zentral- und Polytechnischen Oberschulen in Pirna und Struppen 1954 geschlossen. Um 1840 gab es reichlich 100 Einwohner im Dorf, 1919 waren es über 200 und 1947 fast 300. Heute leben ca. 100 Bürger in Ebenheit. Am 1. Januar 1973 wurde Ebenheit nach Struppen eingemeindet.
Der Aussichtspunkt "Pilz" am Wanderweg von Obervogelgesang kommend in Richtung Struppen bietet eine schöne Aussicht über das Elbtal.
Naundorf wird 1420 erstmalig zusammen mit Thürmsdorf in einem Lehnsbrief erwähnt. Eine weitere Erwähnung 1576 beweist, dass sich Naundorf und Thürmsdorf im Besitz der v. Bernsteins befand. 1501 zählte Naundorf 18 „Ansässige“, um 1840 war die Einwohnerzahl auf knapp 200 angewachsen, 1919 gab es über 300 und 1947 über 600 Einwohner. Heute hat Naundorf ca. 460 Einwohner. Bis 1994 war Naundorf selbständig.
Von 1919 bis zu seinem Tode 1932 lebte der Maler Robert Sterl in Naundorf.
Naundorf liegt zwischen bewaldeten Höhen und Tälern. Viele markierte Wanderweg führen zu interessanten Aussichtspunkten. Die Aufstiege zum Großen und Kleinen Bärenstein und der besonders reizvolle Kammweg auf den Rauenstein beginnen in Naundorf. Die unmittelbare Umgebung ist nicht nur ein Paradies für Wanderer sondern auch für Bergsteiger. Über 20 Klettergipfel bieten ein Betätigungsfeld in allen Schwierigkeitsgraden.
Die S-Bahn, die Dampferanlegestelle sowie das Erlebnisbad in Stadt Wehlen sind von hier zu Fuß zu erreichen.
Der Ortsteil liegt am Ufer der Elbe zwischen Königstein und Rathen. Der Name wird erstmals 1428 mit den „Strannischenn wiesenn" genannt auf denen man Anfang des 17. Jahrhunderts drei Häuser gebaut hatte. 1860 wurde Strand ein Ortsteil von Weißig und gehört seit 1994 zu Struppen. Um 1830 lebten die 50 Einwohner in Strand von ihrer Arbeit als Steinbrecher, Fischer oder Schiffzieher (Treidler). 1900 werden über 100 Bewohner in 13 Häusern angegeben. 1944/45 wurden in dem stillgelegten Steinbruch an der Kirchleite durch KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter 20 Stollen für einen unterirdischen Rüstungsbetrieb in die Steinbruchwand getrieben. Im Laufe dieser Arbeiten wurden in Strand fünf Gebäude abgebrochen, darunter auch die Gaststätte „Zum Felsenkeller". Der gesamte Ort sollte liquidiert werden. Heute hat dieser Ortsteil ca. 20 Einwohner.
Gert Link, Ortschronist
Der Urlaubsort Struppen liegt in einem breiten Tal links der Elbe, dessen Hänge sanft zu den umliegenden Hochflächen ansteigen. Das Gebiet des großen und des kleinen Bärensteins ist auf Wanderwegen in einer guten halben Stunde bequem zu ereichen.
Sehenswert ist die schöne Kirche. In dieser Kirche befindet sich die älteste Orgel der Sächsischen Schweiz. Am Pfarrhaus erinnert eine Gedenktafel an den im Jahre 1758 hier geborenen Pfarrer Götzinger, der durch seine eindrucksvollen Schilderungen der Naturschönheiten die ersten "Touristen" in die Sächsische Schweiz lockte (siehe auch unter Berühmte Persönlichkeiten). Heute wohnen in Struppen ca. 980 Einwohner.
Der Ortsteil Struppen-Siedlung entstand Anfang 1900. Zwischen 1896 und 1904 wurde die Fläche der heutigen Siedlung als Truppenexerzierplatz vom Besatzungskommando der Festung Königstein genutzt. Struppener Gutsbesitzer verpachteten die Gesamtfläche von gut 37 Hektar an das Sächsische Kriegsministerium.
1919/1920 wurde Struppen-Siedlung gegründet. Vorher gab es auf dem Gebiet drei Gutshöfe und eine Ziegelei. Ein Hof davon war das Gasthaus der Familie Wehner „Zur Ziegelscheune“, das 1945 geschlossen wurde.
1961 kam die Wismut nach Leupoldishain, was auch Auswirkungen auf Struppen-Siedlung hatte.
1965 bis 1967 wurde eine Seilbahn von Leupoldishain nach Rottwerndorf errichtet, die Uranerz transportierte und die Ortschaft Struppen-Siedlung im rechten Winkel durchschnitt.
1981 stürzte in der Siedlung ein Hubschrauber ab. Es gab jedoch keine Todesopfer. Auch der Pilot überlebte.
1987 begann man mit der Demontage der Wismut-Seilbahn.
Inzwischen hat sich der direkt an der B 172, nahe der Festung Königstein gelegene Ortsteil durch das Bebauungsgebiet erheblich erweitert. Auch hier gibt es schöne Ferienunterkünfte. Der am höchsten gelegene Ortsteil zeichnet sich durch eine hervorragende Fernsicht aus. Heute wohnen in Struppen-Siedlung ca. 480 Einwohner.
Mit freundlicher Unterstützung von Herrn Peter Henze, Ortschronist Struppen
Thürmsdorf fand erstmalig im Jahre 1420 urkundliche Erwähnung. Aus der Chronik gehen folgende Einwohnerzahlen hervor: 1724 - 5 Bauer, 22 Gärtner und 22 Häusler, um 1840 gab es fast 500 Einwohner, deren Zahl stieg auf über 500 im Jahre 1919 und mehr als 600 1947. Heute zählt Thürmsdorf ca. 360 Einwohner.
Thürmsdorf liegt am Fuße der Bärensteine in der Nähe der Festung Königstein und wird vom Pehnabach durchzogen. Das Zentrum des Ortes bildet das Schloss, dessen herrlicher Park mit zahlreichen seltenen unter Naturschutz stehenden Bäumen und Sträuchern sich bis zum Gebiet der Bärensteine erstreckt. Dem unternehmungslustigen Urlauber eröffnen sich zahlreiche Wanderwege. Vom Mausoleum am Elbhang gibt es einen der schönsten Blicke ins Elbtal.
Unter dem Namen „Wissag“ erfolgte am 10. Dezember 1431 die erste urkundliche Erwähnung in einer Leibgutverschreibung über die „dorffer Wissag“, Hermsdorf bei Königstein und weiteren Orte, für die Ehefrau des Rathener Burgbesitzers, Friedrich von der Ölsnitz.
Nach einer kriegerischen Auseinandersetzung (1467) mit dem Königsteiner Burgvogt, verloren die Ölsnitzer ihren gesamten Besitz. Weißig wurde ein direktes Amtsdorf und dem Amt Pirna unterstellt.
Von 1973 bis 1993 war Weißig ein Ortsteil vom Nachbarort Thürmsdorf und ab dem 01.01.1994 mit diesem zur Gemeinde Struppen eingegliedert.
Der Name Weißig ist wahrscheinlich von dem altsorbischen „wysoki“ (d.h. hochliegend) abgeleitet. Die Lage des Ortes, oberhalb des großen Rathener Elbbogens, rechtfertigt diese Deutung.
Der kleiner Ort liegt im Halbkreis um eine ehemalige Quellmulde. Die Bauernhöfe und kleinen Anwesen stehen in zwei Bogen um den Talkessel. Auf dem oberen Rand befinden sich die größeren Höfe, der historische Teil von Weißig. Darunter im zweiten Bogen die Kleinbauern und weitere Wohngebäude.
Das alte Ortsbild ist vorwiegend erhalten geblieben und steht seit 1993 unter Denkmalschutz.
Die schöne landschaftliche Lage des Ortes in aussichtsreicher Höhenlage und in unmittelbarer Nachbarschaft der Bärensteine und des Rauensteins, sowie des Rathener Gebietes, war schon Ende des 19ten Jahrhunderters Anziehungspunkt für Feriengäste.
Nachweisbar erfolgte 1880 die erste Zimmervermietung im damaligen Erbgericht.
Kulturelle Höhepunkte sind die jährlich stattfindende Sonnenwendfeier am 21. Juni und die Dorfkirmes am ersten Wochenende im September.
(Der Beitrag über Weißig wurde entnommen aus: „Weißiger Historie“ anlässlich der 575- Jahrfeier im September 2006, Autor Gert Link)