Ebenheit hat seinen Pilz wieder
Verfasser: Peter Henze, Lokalchronist
Einst markierte eine steinerne Wegesäule an der Straße zwischen Struppenberg und Ebenheiter Schule den Abzweig eines Wanderweges nach Obervogelgesang. Wer diesem Hinweis folgte, der passierte zwangsläufig auch die Aussicht „Pilz“ hoch über dem Struppenbachtal. Dem Wanderer erschloss sich ein herrlicher Blick auf Obervogelgesang, die Elbe, die gegenüberliegende Königsnase und die Sandsteinwände in Zeichen. Tief im Tal schnauften Lokomotiven, Personen- oder Güterzüge schleppend. Die Elbe trug Dampf- und Lastenschiffe.
Die Ebenheiter Hochebene fällt hier schroff ab, profiliert durch steile Sandsteinwände, die einst Neustruppener, Ober- und Niedervogelgesanger Steinbrecher hinterließen.
Die Aussichtsplattform trug einige Jahrzehnte einen hölzernen Pilz, der bis in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts den hier verweilenden Personen Schutz bot.
Was mag dieser Pilz wohl alles „erlebt“ und „gesehen“ haben? Fröhliche Gesellschaften bei Familienausflügen, naturverbundene Wandergruppen, ehrgeizige Bergsteiger, Paare, die sich hier ewige Treue schworen, Kinder auf der Suche nach Abenteuern, aber auch Ebenheiter Einwohner, die hier werktags ihren Weg zur Arbeit begannen bzw. nach der Arbeit beendeten. Morgens 400 Stufen bergab und abends ging es 400 Stufen steil bergauf.
Ein Struppener Fußballtrainer soll hier mit den Männermannschaften erfolgreich Konditions- und Krafttraining betrieben haben. Also nicht nur Romantik pur.
Ein neuer Pilz entstand Dank der Initiative des Verfassers, einiger Ebenheiter sowie Struppener Bürger und Gewerbetreibender sowie der Gemeindeverwaltung Struppen.
Er konnte am 29. März 2008 eingeweiht werden.